Quellfassung – Widder auf Gapfahl

16. September 2020

Im Sommer 2018 stellten wir wieder einmal fest, dass wir immer extremere Wetterlagen auf den Alpen zu meistern haben. Insbesondere die trockenen Phasen machen den Alpen öfter zu schaffen und das Wasser für das Vieh wird bei einzelnen Brunnen knapp.

Im Gebiet Säss Richtung Ruchakopf hatten wir schon immer eine alte, von unseren Vorfahren gefasste Quelle, die auch bei trockensten Sommern reichlich Wasser brachte.

 

Alpvogt Martin Bürzle recherchierte intensiv über Möglichkeiten, wie dieses Wasser genutzt werden kann. Schnell entdeckte er eine uralte einfache Methode, mit welcher schon seit über 100 Jahren und ohne Fremdenergie Wasser in höhere Lagen gepumpt werden kann – den Widder!

 

Fast ein «Perpetuum mobile»: Widder laufen ohne Fremdenergie!

 

Wasser, das in einem Stahlrohr ins Tal saust und abrupt gestoppt wird, entwickelt ganz kurz eine so starke Energie, dass ein Teil über ein seitliches Rückschlagventil viel höher gepumpt wird, als es herkommt. Nach Kontaktaufnahme mit dem Hersteller in Trimmis und ein paar Abklärungen unsererseits war schnell klar, dass ein Bau von so einem Kraftwerk angestrebt wird. Wir gaben das Projekt bei der BGS ein und bekamen eine Kostengutsprache.

 

Noch 2019 legten wir die alte defekte Quellfassung frei und erstellten diese neu. Im Herbst gruben und verlegten wir die Zuleitung für den Fassungsschacht und fertigten den Graben für die Druckleitung an. Für den Bau der Druckleitung trafen wir auf Felsen und mussten etwas sprengen. Im Herbst desselben Jahres konnten wir noch den Wetterschutz (Häuschen) für den Widder betonieren und die Druckleitung anschliessen.

 

Im Frühling 2020 war es dann soweit, der Widder wurde montiert. Kurz etwas einstellen und der Widder funktionierte tadellos. Auch konnten wir die Brunnen beim Kolme und auf Jokamasboda anschliessen. Dies erfolgte mit provisorisch verlegten Wasserschläuchen. In diesem Jahr möchten wir diese Schläuche in den Boden verlegen und ein Überlauf-Reservoir bauen. Damit könnten dann die Trinkwasserquelle für die Hütte entlastet und weitere Brunnen mit dem Quellwasser versorgt werden.